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Die Stadtmauer von Dubrovnik

Von Ralf

Ein Spaziergang auf der alten Stadtmauer von Dubrovnik gehört zum Pflichtprogramm bei einem Besuch der Stadt. Die Stadtmauer ist fast 2 km lang und bis zu 6 m dick und 25 m hoch. Die Stadtmauer ist auf der gesamten Länge begehbar. Mehrere Forts und Türme sind in die Stadtmauer integriert, die die Stadt in der Vergangenheit vor der Eroberung durch fremde Truppen erfolgreich geschützt haben.

Unseren Rundgang beginnen wir bei dem Aufgang beim großen Onofrio-Brunnen in der Nähe des Pile Stadttors. Über eine lange und relativ steile Treppe gelangen wir auf die wuchtige Stadtmauer. Von hier aus genießen wir einen ersten Blick über die Dächer der Dubrovniker Altstadt. Direkt vor uns in Richtung Osten sehen wir das Franziskanerkloster, weiter hinten können wir auch den Turm der Kathedrale Sv. Gospa und den Uhrturm am östlichen Ende der Stradun erkennen.

Wir gehen nach Norden in Richtung des Minčeta Turms. Der Weg führt weiter nach oben über mehrere Treppen und vereinzelte Stufen. Unser Blick fällt zurück auf die imposante Jesuitenkirche im Südteil der Altstadt und die Insel Lokrum in der Ferne. In Richtung Westen bietet sich auch ein schöner Ausblick auf den Stadtteil Pile.

Weiter geht es hoch auf den Minčeta Turm. Von hier aus haben wir einen schönen Blick über die Dubrovniker Altstadt. Als markante Bauten stechen das Völkerkundemuseum Rupe, die Jesuitenkirche, das Rathaus und das Fort Sv. Ivan (von rechts nach links) aus dem Häusermeer heraus. Auch die Insel Lokrum ist gut zu erkennen.

Vom Minčeta Turm geht es nun in Richtung Osten weiter zum Fort Revelin. Da sich das Fort außerhalb der eigentlichen Stadtmauern befindet, können wir es nicht direkt auf unserem Spaziergang erreichen. Der Weg dorthin führt uns über einige kleinere Treppen und vorbei an einem kleinen Shop. Im Großen und Ganzen geht es langsam wieder bergab. Zwischendurch bieten sich immer wieder verschiedene Aussichtspunkte auf die Straße außerhalb der Stadtmauern und natürlich auch über die Dächer von Dubrovnik.

Kurz vor dem Fort Revelin bietet sich uns ein weiterer schöner Blick auf die drei Türme: den Uhrturm, den Turm der Kathedrale sowie den Turm der Kirche Sv. Vlaho. Beim St. Lukas Turm im Nordosten der Stadtmauer können wir auf die Brücke zum Fort Revelin und auf die Boote im alten Stadthafen hinabschauen. Einige Schritte weiter blicken wir auf vereinzelte Tische in der Labirint Bar, von denen wir sicher einen noch besseren Blick auf den alten Stadthafen hätten.

Auf unserem Weg in Richtung Süden können wir immer wieder einen schönen Blick auf die Mole des alten Stadthafens erhaschen. Mitunter ist die Mole gut gefüllt, wenn die Kreuzfahrer mit den Aussetzbooten zurück zu ihrem Kreuzfahrtschiff gebracht werden. Unser Weg führt uns weiter treppab und um das Hafenbecken herum, bis wir zum Fort Sv. Ivan gelangen. Da sich hier ein anderer Aufgang befindet, passieren wir eine weitere Ticketkontrolle. Einige Schritte weiter nach Süden gibt es eine Einkaufsmöglichkeit für Getränke und Snacks - es stehen sogar ein paar Tische draußen.

Hier im Süden der Altstadt ändert sich nun das Bild, das wir von der Stadtmauer aus genießen können. Zum einen ist die Mauer auf der Seeseite zwischen dem Fort Sv. Ivan im Osten und dem Fort Bokar im Westen deutlich schmaler, so dass es bei entgegen kommenden Spaziergängern schon einmal eng werden kann.

Zum anderen blicken wir immer mal wieder auf vereinzelte Ruinen von zerstörten Gebäuden. Ob diese während der Belagerung Dubrovniks von 1991 bis 1992 im letzten Balkankrieg zerstört wurden oder ob die Ursache der Zerfalls noch weiter zurück liegt, lässt sich von oben nicht genau ausmachen. Auf der Seeseite können wir auf die Felsvorsprünge am Fuße der Mauer hinab blicken.

Vom St. Margareten Turm, dem südlichsten Punkt der Dubrovniker Stadtmauer blicken wir auf die Terrasse der Buža-Bar, die sich außerhalb der Stadtmauer auf einem Felsvorsprung befindet. Die Buža-Bar ist berühmt für ihre Aussicht von der Terrasse, besonders beim Sonnenuntergang. Auf der Landseite erkennen wir ein kleines Schild mit der Aufschrift „cold drinks“, welches den Weg zu einem Durchgang durch die Stadtmauer weist.

Hier im südlichen Teil der Altstadt sehen wir auch, wie die Dubrovniker die Enge der Altstadt für ihre privaten Grünflächen nutzen. Da werden Treppen bepflanzt und Bretter oder Gitter für Rankelpflanzen zwischen die Hauswände montiert. Manch eine Wohnung hat sogar einen eigenen privaten Zugang auf die Stadtmauer und die Bewohner nutzen den sich bietenden Platz zum Trocknen ihrer Wäsche.

Der Weg führt uns nun wieder etwas bergab in Richtung Westen zum letzten markanten Punkt auf unserem Rundgang, dem Fort Bokar. Von hier aus bieten sich uns weitere schöne Ausblicke auf die kleine Mole des Stadtteils Pile und auf das Völkerkundemuseum Rupe. Auch das Franziskanerkloster im Norden sehen wir nun aus einer weiteren Perspektive.

Kurz vor dem Ende unseres Rundganges können wir in den Innenhof des ehemaligen Klarissenklosters auf die großen Sonnenschirme blicken. Bevor wir wieder hinabsteigen, schauen wir noch einmal auf den Platz Poljana Paska Miličeviċa mit dem Großen Onofrio-Brunnen hinab.

Unser Rundgang auf der Stadtmauer einmal um die Dubrovniker Altstadt herum hat ungefähr 1,5 Stunden gedauert. Wir nehmen beim Abstieg viele neue Eindrücke von Dubrovnik mit.

Praktische Informationen für den Spaziergang

Um die Stadtmauer besteigen zu können, stehen insgesamt drei Aufgänge zur Verfügung. Der wohl wichtigste Aufgang befindet sich gegenüber dem großen Onofrio-Brunnen beim Pile Stadttor im Westen der Altstadt. Ein weiterer Aufgang liegt direkt neben einer kleinen Kapelle im Norden der Altstadt in der Ulica Sv. Dominika unweit des alten Stadthafens. Etwas versteckter im Osten in der Nähe des Aquariums beim Fort Sv. Ivan befindet sich ein weiterer Aufgang in der Od Pustijerne. Im Juni 2005 hat der Eintritt 30 Kuna gekostet, Kinder zahlen 10 Kuna. Es gibt auch Ermäßigungen für Gruppen. Das Ticket sollte man während des Aufenthalts behalten und griffbereit haben, da es zwischendurch immer mal wieder Kontrollpunkte gibt.

In der Hauptsaison von Juni bis August ist die Stadtmauer in der Zeit von 8:30 Uhr bis 19:30 Uhr geöffnet. In der Vorsaison von April bis Mai sowie in der Nachsaison von September bis Oktober kann die Stadtmauer in der Zeit von 9:00 Uhr bis 19:00 Uhr besucht werden. In der Nebensaison von November bis März ist die Stadtmauer nur von 9:00 Uhr bis 15:00 Uhr geöffnet. Bei Bedarf, wenn mehr Gäste als normalerweise zu dieser Jahreszeit nach Dubrovnik kommen, können die Öffnungszeiten im März und November auch verlängert werden.

Für den Spaziergang einmal um die Stadtmauer benötigt man je nach eigenem Tempo 1 bis 2 Stunden. Es sind einige Höhenmeter zu überwinden und immer mal wieder Treppen oder einzelne Stufen zu besteigen. Auf der gesamten Strecke gibt es nur wenige Möglichkeiten, vor der Sonne und der Hitze Schutz zu suchen. Bei großer Hitze empfiehlt es sich, die Mittagshitze möglichst zu vermeiden oder sich mit geeignetem Sonnenschutz auszurüsten. Zwischendurch gibt es auch einige Einkaufsmöglichkeiten für Wasser, Eis und sonstige Dinge, die man auf dem Stadtmauer-Spaziergang so brauchen könnte.

Durch die Stadtmauer gibt es nur sehr wenige Durchgänge in die Altstadt. Die wichtigsten und bekanntesten sind das Pile Tor im Westen und das Ploče Tor im Osten. Auch zu den Molen am alten Hafen gibt es zwei Durchgänge durch die Stadtmauer. Des weiteren gibt es noch einen Durchgang im Norden der Stadtmauer beim Parkplatz außerhalb der Altstadt, von dem man über einen Treppenweg zum Stradun gelangen kann. Etwas unbekannter ist der Durchgang im Süden der Stadtmauer unweit des St. Margareten Turms. Dieses führt zur Terrasse der Buža-Bar auf einem Felsvorsprung außerhalb der Stadtmauer. Der Name der Bar stammt von dem Wort Buža, was soviel wie "Loch" heißt.

Geschrieben 27.06.2005, Geändert 27.06.2005, 7181 x gelesen.

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