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Gornji Grad - die Oberstadt von Zagreb

Von Ralf

Gornji Grad, die Oberstadt, ist aus der ehemalige Handwerkersiedlung Gradec hervorgegangen, die im Jahre 1850 zusammen mit der bischöflichen Siedlung auf dem Kaptol-Hügel und dem umliegenden Siedlungen zur Stadt Zagreb vereint worden ist. Wie der Name schon sagt, liegt der Stadtteil Gornji Grad höher als die übrigen Stadtteile. Einst gab es vier Stadttore von denen heute nur noch eines erhalten geblieben ist.

Nur wenige Schritte von dem einzigen erhaltenen Stadttor entfernt, befindet sich beim Aufgang von der Radićeva Straße außerhalb der Oberstadt eine Statue, welche den heiligen Juraj mit einem getöteten Drachen zeigt. Nach einem kurzen Anstieg erreicht man das Steintor "Kamenita vrata", das einzige noch erhaltene Stadttor. Über dem Steintor wurde im 17. Jh. ein Morgenstern als Schutz gegen Hexen und ein steinerner Löwe angebracht

Im Steintor wurde die Kapelle der Jungfrau Maria von Kamenita vrata, der Patronin der Stadt Zagreb, errichtet. Hier flackert eigentlich immer Kerzenlicht und viele Menschen geben sich ihren Gebeten hin. Dies ist in der Legende begründet, als die große Feuersbrunst im Jahr 1731 alle hölzernen Bestandteile des Steintors komplett zerstörte. Nur die hölzerne Muttergottes mit Jesuskind überstand das Flammenmeer unbeschadet. Bis heute glauben die Menschen, dass das Bildnis der Muttergottes Wunder bewirken könne. Die Wände verzieren unzählige Dankestafeln an diesem Ort der Hoffnung.

Nur ein paar Schritte weiter gilt es, die älteste Apotheke Zagrebs und zweitälteste Kroatiens aus dem Jahr 1355 zu entdecken. Nur die Apotheke in der Altstadt von Dubrovnik ist älteren Datums. Die Apotheke hat bis heute ihre Arbeit nie eingestellt. Einer der Apotheker, der hier zum Ende des 14. Jh. arbeitete war Niccolo Alighieri, der Enkel von Dante Alighieri. Hier können auch einige der alten Gaslaternen entdeckt werden, die auch heute noch in Gebrauch sind.

Weiter bergauf gelangt der Spaziergänger zum Platz Trg. Sv. Marka (auch Markusplatz genannt) mit der Kirche Sv. Marko, dem Kroatischen Parlament, dem Ban-Palast sowie dem Alten Rathaus. Der Bau der Kirche Sv. Marko wurde im 13. Jh. begonnen. Die Kirche hat nach einer Restaurierung im 19. Jh. ein einzigartiges Dach mit farbigen Dachziegeln erhalten. Das Dach zeigt auf der linken Seite die Wappen Kroatiens, Dalmatiens und Slawoniens und auf der rechten Seite das Stadtwappen von Zagreb mit der eingemeißelten Jahreszahl 1499.

Im Ban-Palast auf der westlichen Seite des Markusplatzes haben die kroatischen Bane von 1809 bis 1918 residiert. Im Parlamentsgebäude auf der östlichen Seite des Platzes hält heute das kroatische Parlament seine Sitzungen ab. Südlich des Markusplatzes an der Straße Ćirilometodska steht das Alte Rathaus, das heute noch als Standesamt und Tagungsort genutzt wird.

Weiter südlich führt die Ćirilometodska zum Katarinenplatz. Hier befinden sich der Dverce-Palast, die Barockkirche Sv. Katarina, die dem Platz den Namen gab, die Galerie für Zeitgenössische Kunst sowie das älteste Gymnasium Zagrebs, das seit fast 4 Jahrhunderten existiert. Im Nordosten schließt sich der Katarinenplatz an den Jesuitenplatz mit dem Jesuitenkloster an, in dem sich heute ein Museum befindet.

Schön ist auch ein Spaziergang auf der Strossmayer-Promenade im Süden der Oberstadt, einer Kastanienallee, die seit Mitte des 19. Jh. besteht und von der aus sich ein toller Blick über die Dächer und die Straßen der Unterstadt bietet. Der Lotrščak-Turm in der Mitte der Strossmayer-Promenade stammt aus dem 13. Jh. Seit mehr als einem Jahrhundert zeigt der Schuss der Kanone von Grič den Einwohnern Zagrebs die Mittagsstunde um 12 Uhr an. Von hier aus gelangt man mit Hilfe der berühmten Zahnradbahn (erbaut im Jahr 1888) über eine Station hinunter zur belebten Ilica. Die Bahn fährt tagsüber alle 10 Minuten.

In der Oberstadt finden sich weitere Museen und Kunstgalerien wie das Museum für kroatische Geschichte, das naturwissenschaftliche Museum, das kroatische Museum für naive Kunst, das Museum der Stadt Zagreb oder die Galerie "Gradec".

Geschrieben 07.07.2005, Geändert 07.07.2005, 5069 x gelesen.

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